Newsletter September 2012

Liebe Kunyumba- Freunde,



während der letzten zwei Monate war Kunyumba mein zu Hause. Zurück in England freue ich mich nun Ihnen von den Neuigkeiten in unserem Projekt berichten zu können:



Die Kinder wachsen und entwickeln sich, unsere Mitarbeiter arbeiten hart, Haus und Garten sind in gutem Zustand, der Gemüsegarten blüht. Ein Affe treibt sich unter ständiger Beobachtung unserer Hunde, welche zufrieden und lebendig durch den Garten tollen, in den Bäumen herum. Einzig unser Haustier, das Huhn, hatte ein bisschen weniger Glück....


Mit unserem letzten Neuzugang Atupele, eine kleine Waise, die im Juli gerade mal eine Woche alt wurde, dessen Mutter den Kaiserschnitt nicht überlebte, sind es nun 19 Kinder in Kunyumba.
 Unser Haus stößt damit an die Grenzen seiner Kapazitäten, logistisch als auch finanziell. Neben gemeinschaftlichen Aktivitäten in der Gruppe, bedarf manch ein Kind auch individueller Betreuung. Um beiden Ansprüchen weiterhin gerecht zu werden, wird Platz benötigt, was immer öfter, insbesondere in der Regenzeit, die Frage nach räumlicher Expansion aufwirft. Einstweilen arrangieren wir uns jedoch noch mit dem, was wir haben.


Ich bin glücklich über das bislang Erreichte und beeindruckt von den Fortschritten und der Entwicklung, die unsere Kinder machen. Rückblickend über einen längeren Zeitraum kristallisieren sich allmählich Potentiale heraus, die ihnen – wie wir hoffen - in der Zukunft Möglichkeiten und Chancen eröffnen werden. All das ist einerseits der Arbeit fähiger, engagierter, freundlicher und geduldiger Mitarbeiter zu verdanken, aber auch das Resultat der Interaktion mit all den anderen Kindern, in dessen Verbund jeder einzelne wächst, lernt, auf die Nase fällt und - mit der Unterstützung der anderen – es noch einmal versucht.... Eine harte Vergangenheit haben sie alle, ob mit oder ohne Behinderung: Jeder zählt und ist wichtig.

Malawi befindet sich zurzeit in einer Umbruchphase: Man setzt große Erwartungen in die neue Präsidentin Joyce Banda. In ihrer noch sehr kurzen Amtszeit hat sich bereits die Benzinkrise gelöst, aber die Inflation (49%) als Folge einer Wirtschaftskrise, unter der das Land seit Jahren gelitten hat, steigt weiter. Während der malawische Kwacha schnell an Wert verliert, steigen die Preise noch schneller, so dass sich der durchschnittliche Malawier die notwendigsten Dinge zum Leben kaum mehr leisten kann. Leider wirkt sich das auch auf Kunyumbas Budget aus.
Auch engagiert sich Joyce Banda für Frauen, sowie für sozial schwache Gruppen: Auf das Ergebnis sind wir sehr gespannt. Bei Presse und Bürgern erfreut sie sich aber schon jetzt sehr großer Beliebtheit.



Für Kunyumbas Zukunft habe ich den Wunsch, dass das Projekt seine Nachhaltigkeit unter Beweis stellt und mit seinem Wachstum mehr und mehr die Auswirkungen sichtbar werden.    


Es war schön in den vergangenen Monaten hier zu sein und an Kunyumbas Alltag teilzuhaben.
Die vielen Besucher, die zu uns kamen, waren auch alle sehr beeindruckt.
Ich möchte allen Spendern und Menschen, die fleißig hinter den Kulissen arbeiten ein großes Dankeschön aussprechen: Das Ergebnis Ihrer Arbeit und Zuwendung ist sichtbar in jedem Aspekt unseres Projekts.
 Die Kinder sind glücklich, gesund und haben spürbar an Vertrauen gewonnen. Die „elterliche“ Fürsorge unserer Mitarbeiter geht weit über das Maß an Pflichterfüllung hinaus, im Notfall sind sie auch nachts zur Stelle, ohne etwas dafür zu erwarten.
Auch in der Dorfgemeinschaft Senga Bay hat Kunyumba zunehmend an Respekt gewonnen, die Resonanz ist wirklich anrührend.



Eine weitere gute Nachrichten aus dem Hause Kunyumba: Unsere Mitarbeiterin Kettie hat am 23. August ein sehr hübsches und gesundes Baby auf die Welt gebracht. Sie befindet sich jetzt im dreimonatigen wohlverdienten Mutterschaftsurlaub; bis kurz vor der Entbindung arbeitete sie noch in Kunyumba. Sie ist ein sehr starkes Mitglied unseres Teams und ihre Mitarbeit wird uns die nächsten drei Monate fehlen.
Peter und ich waren die stolzen Namensgeber dieses Mädchens: Ella!


Viele malawische herzliche und sonnige Grüße



Maaike

(Aus dem Englischen übersetzt von Sarah Kempel)


Kunyumba e.V.
Am Beethovenpark 40
D-50935 Köln