Newsletter September 2009

Happy Birthday! Einen Monat alt, nun erste Nachrichten aus dem Hause Kunyumba:

Nach erfolgreicher Eröffnungsfeier am 29. August, zu der wir Freunde und Gäste mit selbstgeschlachteter gegrillter Ziege und dem hiesigen Madalitro CC AP Kirchenchor willkommen heißen durften, hat Kunyumba am 31. August nun endlich die Türen seinen neuen Bewohnern öffnen können.

Die erste Herausforderung, Familienangehörige unserer Kinder an unsere verbindlichen Daycare Öffnungszeiten (7.30 - 16.30 Uhr) zu gewöhnen, lief unerwartet reibungslos - auch wenn der Kauf der ein oder anderen gebrauchten Armbanduhr vom Markt nicht ausblieb und wir uns zugegebener Maßen ebenfalls auch ein wenig der malawischen Zeit angepasst haben.

Von unserer herzlichen Kingless begrüßt, beginnt jeder Morgen für die Kinder zunächst mit einem Bad, sauberer Kleidung und einem ausgewogenen Frühstück.

Mtima, ein 10jähriger geistig behinderter Junge ist meist der erste, der strahlend durch die Tür stürmt, bis er abends von einem seiner vielen Brüder wiederwillig hinausgetragen werden muss.

Um Mtima keiner Gefahr auszusetzen, sah seine Mutter keine andere Möglichkeit, als ihn den Tag lang an den nächstgelegenen Baum zu binden. In Kunyumba genießt er es, sich frei bewegen zu können, zu spielen und allem voran: Zu essen - Sein Appetit macht auch vor fremden Tellern keinen Halt!

Da man in Malawi gerne L und R vertauscht, haben wir unsere vierjährige Ruthie die ersten zwei Wochen mit Lucy angesprochen. Das in ihren ersten Tagen apathisch wirkende geistig, wie körperlich behinderte Mädchen überraschte aber alle schon nach wenigen Tagen mit starkem Willen, alternativen Ausdrucksmöglichkeiten, Selbstsicherheit, Humor und unübertroffenem Charme!

Misi ist unser jüngster Zugang: Gerade mal vier Wochen alt brachten ihn seine Großeltern zu uns. Seine Mutter starb bei der Geburt - der Vater ist unbekannt.

Nach einem mächtigen Chief benannt, setzt der Großvater große Hoffnungen in die Zukunft seines Enkels - weshalb er in Kunyumba von allen nur „der Chief" genannt wird.

Mit dem ersten Kauf der Babynahrung, wurde uns dann auch die Handlung der Großeltern verständlicher: Verglichen mit dem durchschnittlichen Einkommen ist der Preis für Babymilchpulver doppelt so hoch.

Sem ist ein weiterer Neuzugang. Nachdem beide Eltern starben, kam Sem drei Jahre bei seiner Großmutter unter. Als auch diese kürzlich starb, brachte ihn eine Nachbarin zu uns. Sein Alter war ihr nicht bekannt.

Trotz seines unterentwickelten Sprachverhaltens schätzen wir Sem auf acht Jahre.

Memory ist mit ihren15 Jahren das älteste Mitglied Kunyumbas. Um in Südafrika einer besser bezahlten Arbeit nachzugehen, ließ die Mutter sie mit der verwaisten 6 jährigen Cousine Lexa und einer blinden Großmutter zurück.

Lexa, die montags bis donnerstags bereits einem anderen Programm verschrieben ist, komplettiert uns deshalb nur an Freitagen.

Memory besucht nachmittags die Schule und ist uns vormittags zu einer regelrechten Hilfe geworden. Schon im Kleinkindalter übernehmen Mädchen hier instinktiv die Mutterrolle und helfen maßgeblich im Haushalt mit.

Wir hoffen ihr künftig bei Zukunftsplanung, insbesondere Schul- und Ausbildung eine Stütze sein zu können.

Der positive Zuspruch zu unserem Projekt macht sich auch in einer regen Anfrage nach Praktikumsplätzen bemerkbar: So haben wir fast jeden Nachmittag willkommene Unterstützung durch entweder Etta, Erica (die Tochter unseres Schreiners) oder auch unserer eigenen malawischen Madonna, die ihre Freizeit nutzen um bei uns ehrenamtlich auszuhelfen .

Da mit Malawis letzter Wahl die Zuständigkeiten der Ämter neu verteilt wurden, läßt die Registrierung einer NGO und damit die Genehmigung für Day & Night-Care bis zur unbestimmten Übergabe der Ämter weiterhin ebenso auf sich warten wie die Suche nach geeignetem Land für unser eigenes Kunyumba.

....soweit zunächst zu unserem ersten Monat! Über neue Entwicklungen freuen wir uns demnächst wieder informieren zu können.

Bis dahin grüßen herzlich
Maaike & Sarah


Kunyumba e.V.
Am Beethovenpark 40
D-50935 Köln