Newsletter Mai 2018

Die Hühner haben noch kein einziges Ei gelegt seit wir hier sind, und die Affen fressen uns die leckeren Passionsfrüchte von den Bäumen. Noch nicht genug damit, im Haus wimmelt es überall von kleinen Ameisen. Am allerwenigsten kann ich sie in der Küche ertragen, kein Schrank, kein Topf, kein Teller, nichts ist vor ihnen sicher. Wenn ich mich beim Kochen stöhnend darüber beklage, ernte ich bei den Mitarbeitern nur ein verständnisloses Lächeln. Ein paar Ameisen im Essen, wo bitte ist das Problem?

Für den Kampf gegen die Krabbeltiere fand ich also keine Verbündeten, also wandte ich mich Wichtigerem zu. Bevor wir nach Malawi fliegen, werden wir oft gefragt, welche Aufgaben uns hier erwarten. Das ist natürlich immer ganz unterschiedlich, aber jedes Jahr sitze ich z. B. mit Peter viele Stunden über seiner Buchführung vom jeweils vergangenen Jahr und schaue mir jeden Beleg an. Diethelm macht das in ähnlicher Weise mit allen Gesundheitsbüchern der Kinder und studiert alle Arztberichte über sie, um sich ein Bild von ihrem Gesundheitszustand zu machen. Jährlich steht dann für ihn ein Besuch mit den körperlich behinderten Kindern in einer ambulanten Rehabilitationsstation in Salima auf dem Programm. Dann warten auch immer klärende Gespräche über aktuelle Vorkommnisse auf uns.

Da sind zum Beispiel die Eltern eines unserer geistig behinderten Kinder, die ihren Sohn  sträflich vernachlässigen.  Er bekommt schwere epileptische Anfälle, weil ihm am Wochenende seine Medizin nicht regelmäßig verabreicht wird. Auch sieht man ihn häufig bei Dunkelheit im Dorf unbeaufsichtigt herumstreunen.

Ein anderes Kunyumba-Kind, schon 20 Jahre alt, aber noch ohne Schulabschluss, hat einen festen Freund. Die Kinder werden von unserer Kettie zwar bestens aufgeklärt, aber wenn  nicht immer und immer wieder auf die Eigenverantwortung der Empfängnisverhütung hingewiesen wird, dann lässt eine ungewollte Schwangerschaft mit all ihren Konsequenzen erfahrungsgemäß nicht lange auf sich warten.

Sehr oft kommen auch alleinstehende Mütter aus dem Dorf und bitten uns um Schulgeld für ihre Kinder. Ihr kleines Einkommen reicht nur gerade so um damit zu überleben.

Letzte Woche stand ein Treffen mit unserem Bauleiter an. Er baut hier am Strand vom Malawisee unglaublich schöne, luxuriöse Häuser, die aber vom Standard her mit unseren  Vorstellungen wenig gemein haben. Wir werden bei ihm wahrscheinlich nur die Gründung, die Bodenplatte und die Zugangsstraße in Auftrag geben, alles darüber hinaus gibt unser Kontostand nicht her. Peter kennt hier einige gute einheimische Leute, die in der Lage sind, ganz einfache, stabile Häuser zu bauen.

Nächste Woche holen wir noch Dieter Weber, auch ein Vereinsmitglied, vom Flughafen ab und werden mit ihm noch einige gemeinsame Tage hier verbringen. Sie sind schon fast voll verplant, u. a. mit einem Mitarbeitertreffen und unserem jährlichen Ausflug mit den Kindern.

Oscar und Matthias

Ameisenplage  

Dorfmaedchen bittet um Schulgeld

Flora bekocht Baby Isaak

Strand Kunyumba

Missi mit Isaak

neue Shirts von unserem Sponsor


Kunyumba e.V.
Am Beethovenpark 40
D-50935 Köln